Sonntag, 12. Oktober 2025

Sonntag 12.10.2025 Fahrt nach Mostar

9 Grad. Warm ist anders.


Eigentlich fing der Tag sehr entspannt an. Mein Bus fährt um fünf vor 10 Uhr und ich habe viel Zeit, um zu duschen, frühstücken und Zeitung lesen. Genau das tue ich auch, räume alles zusammen und gehe zur Straßenbahnhaltestelle. Naja, anfangs gehe ich, aber als ich dann die Bahn kommen sehe muss ich doch laufen.

Ich bin etwas zu früh dran, und die Bahn ist eigentlich auch eine vor der, die ich nehmen wollte, aber das ist mir sehr recht. Von der letzten Haltestelle aus muss ich noch etwas über 1 km laufen bis zum Busbahnhof. Dort warten schon einige Leute, die meisten Einheimische, aber auch einige Asiaten. 






Der Busbahnhof hat zwölf Bahnsteige und schnell finde ich meinen Bus. Er ist nicht neu, aber sauber und die Anordnung der Sitze hat man sich offensichtlich bei Ryanair abgesehen: Schön, eng! 

Aber ich habe eine Reihe für mich und so kann ich mich zumindest etwas schräg hinsetzen. Einer meiner Mitreisenden ist leider noch ziemlich stark betrunken vom gestrigen Abend und hat eine beeindruckende Fahne. Aber mein Magen ist einigermaßen stabil, so werde ich auch das überstehen. 


Auf dem Weg raus aus der Stadt fallen mir doch immer wieder zerschossene Häuser ins Auge. Hier wurde offensichtlich nicht so viel restauriert.

Wir fahren durch kleine Dörfer, in denen das Highlight manchmal eine Tankstelle oder auch ein kleiner Gewerbebetrieb ist. Rechts und links sanfte Hügel, mit Bäumen bewachsen, die sich langsam verfärben. Nur in den etwas größeren Ortschaften gibt es größere Häuser mit sieben oder acht Stockwerken, alles andere scheinen eher Einfamilienhäuser zu sein.

Die Fahrt verläuft ruhig, nur der alkoholisierte Typ redet fast ununterbrochen und leider sehr laut.

Langsam werden die Berge um uns herum höher, wir fahren teilweise durch längere Tunnel und die Steigungen beziehungsweise die Gefälle sind auch schon mal über 10 %. Die Berge am Horizont gehen bis in die Wolken hinein.

Ab und zu stehen Händler an der Straße, die Zwiebeln, Nüsse oder auch oft Honig verkaufen.







Die Landschaft verändert sich etwas. Es ist immer noch sehr bergig und auch enge, langer und dunkle Tunnel sind auf unserem Weg, aber jetzt haben wir rechts von uns einen Fluss, der an manchen Stellen breit wie ein See wird. Toll!

Wir kommen durch ein paar kleine Dörfer, und mehrmals sehe ich, wie nah an der Straße komplette Schweine sich auf Spießen drehen. Schade, dass wir hier nicht anhalten.

Langsam wird es auch warm im Bus. Ich habe ein Sweatshirt an, aber das ist etwas zu viel. Ich hätte gute Lust, mich umzuziehen, traue mich aber nicht. Noch nicht.


Wir fahren durch ein wunderschönes Tal, links von uns der Fluss (Neretva), rechts und links hohe Berge mit schroffen Felsen. Der Himmel ist blau, und es verspricht, ein wirklich schöner Tag zu werden.

Die Strecke ist ein Eldorado für Motorradfahrer. Es geht permanent bergauf und bergab und eine Kurve folgt der nächsten. 







Bei so einem Wetter, wie es jetzt ist (nicht so warm, toller Sonnenschein) ist das ein unschlagbares Erlebnis.

Aber es war wirklich warm. Der Gedanke daran, später in Mostar im Sweatshirt durch die Stadt zu laufen, machte mich nicht glücklich. Ich überlegte hin und her, dann beschloss ich aber, mich schon hier im Bus umzuziehen. Das ist sicherlich nicht so die feine Art, aber mir war es egal. 

Also schnell das T-Shirt rausgeholt, und dann so schnell wie es ging das Sweatshirt aus, neues T-Shirt an und einfach unbeteiligt herumkucken. 10 Sekunden später war mir klar: gute Entscheidung. So fühlte ich mich doch deutlich wohler.




Und dann kamen wir in Mostar an. Ein sehr seelenloser Bahnhof und direkt daneben ein ebenso seelenloses Busterminal. Alles ist sehr verfallen und passend dazu sind die Leute hier auch recht unfreundlich. Ich musste mich ein paarmal durchfragen, bis ich die richtige Stelle gefunden hatte, wo ich meinen Busticket kaufen konnte. Und dann stand ich vor der Überlegung: gehe ich zu Fuß oder nehme ich ein Taxi. Zu Fuß hat gewonnen.


20 Minuten später und nach nur wenigen bergauf-Strecken war ich am Ziel. 


Der Gastgeber hatte mir eine genaue Beschreibung, einen Link zu Google Maps und sogar ein kleines Video geschickt, um zu verstehen, wie ich in das Apartment komme. Es ist ein modern eingerichtetes Apartment mit einer kleinen Küche, einem Bad und einer Terrasse. Mit anderen Worten es fehlt nichts. Auch eine Klimaanlage ist da, und ich bin sehr sicher, dass ich sie brauchen werde. Ich habe dann erst mal meine Klamotten abgeworfen und mich sommerlich angezogen. Also kurze Hose, leichte Schuhe und ein dünnes Hemd. So angezogen geht es schon besser.


Ich halte mich nicht lange auf, sondern mache mich sofort auf den Weg, zu erkunden, wo ich hier gelandet bin. Es geht wieder über eine kleine Brücke, als ich den Fluss überqueren und dann folgt eine Fußgängerstraße. Am Anfang ist sie noch etwas entspannt, dann steigt aber die Dichte von Souvenirläden gewaltig an. Jeder Laden ist ungefähr 3 m breit, und zwischen den einzelnen Läden gibt es eigentlich keine Lücken. Interessante ist, dass alle Läden das gleiche verkaufen. Es ist übrigens auch das gleiche, dass in Sarajevo verkauft wird, nur, dass auf den Kühlschrankmagneten jetzt Master steht und es ab und zu auch mal andere Motiven gibt! Je näher man der berühmte Brücke kommt, umso enger wird es und umso mehr Touristen drängeln sich durch die enge Gasse. Kunststück: es ist Sonntag. 











Das Pflaster besteht aus spiegelglatten großen Kieseln, die aufgrund der Unebenheit sehr unangenehm zu gehen sind, für die aber meine Sohlen auch überhaupt nicht geeignet sind. Ich muss unheimlich aufpassen, nicht auf die Nase zu fliegen. Es ist ein buntes Gemisch von Touristen. Ich höre alle möglichen Sprachen und von kleinen Kindern bis zu älteren Senioren sind alle Altersklassen vertreten.

Ich finde ein Café, wo der Kaffee 2,50 kostet. Das ist natürlich lächerlich billig vor allem für so einen touristischen Ort. Als ich dann die 2,50 in Mark hinlege, macht mich die Kellnerin drauf aufmerksam, dass die Speisekarte in Euro ausgezeichnet ist. Das ist zwar immer noch günstig, aber man kann sich meine Überraschung vorstellen.

Bei näherem Hinsehen entdecke ich aber auch, dass in den Souvenirshops die Preise ebenfalls alle in Euro ausgezeichnet sind. Man hat sich offensichtlich auf die Touristen hier gut eingestellt.










Und eine Besonderheit gibt es hier auch noch zu bemerken. Mostar ist eine kartenfreie Zone.

Was bedeutet das? Hier werden generell keine Karten akzeptiert, alles muss bar bezahlt werden. Das fing schon am Busbahnhof an, als ich mein Ticket kaufen wollte. Nein, keine Karte, nur Bargeld. 

Und als ich dann hier ein Eis kaufen wollte: das Gleiche. Ich fragte an verschiedenen Restaurants und Eisdielen an, auch als Vorsorge für heute Abend, aber nirgends gab es die Möglichkeit, mit Karte zu bezahlen. Verrückt! Ich gehe ein paar Schritte aus der Altstadt heraus, da, wo die normalen Menschen leben, aber das Bild änderte, sich nicht. Nur Bares ist Wahres, scheint hier die Devise zu sein. 

Dumm für mich, weil ich nur noch wenig Bares habe und meine Lust, wieder 7,50€ Provision am Geldautomaten zu bezahlen, hält sich in Grenzen. Witzig ist nur, dass die Leute, wenn ich nach Kartenzahlung frage, immer antworten: Mark oder Euro! 

In der Übergangszeit zum Euro wurde das bei uns auch immer gesagt….











Lediglich ganz nah bei meiner Unterkunft war eine kleine Burger-Bude, und da sah ich dieses verräterische Visa-Zeichen. Ich fragte noch mal sicherheitshalber ob er Karte akzeptiert und er nickte. Schade, dass ich keine Burger mag.

Aber ich hatte heute früh nur einen Kaffee gehabt und so fing mein Magen langsam an, zu reklamieren. Und abgesehen von der umständlichen Art, dieses Ding zu essen, war es aber ganz lecker.


Mostar ist bekannt für zwei Dinge: die berühmte Stari Most Brücke (gebaut 1560) über dem Fluss Neretva, die im Bosnienkrieg zerstört wurde. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und liegt den Einwohnern sehr am Herzen. Außerdem ist Mostar eine der heißesten Städte in Bosnien und dem Balkan. Die Stadt liegt in einem Kessel und besonders im Juli und August ist es unerträglich heiß. Und wisst ihr was? Es regnet in Mostar fast jeden zweiten Tag!


Hier gibt es Zulieferer für die Auto- und Flugzeugindustrie, viel Landwirtschaft und Industrie zur Verarbeitung der landwirtschaftlichen Güter.


Interessanterweise gibt es in Mostar eine Bruce-Lee-Statue. Die Bürger der Stadt können sich wohl mit ihm identifizieren. Sehenswerter finde ich die Peter & Paul-Kirche, die mit ihrem über 100 m hohen Turm den höchsten Glockenturm in Südosteuropa hat.


Mostar verbindet orientalisches Flair mit europäischer Architektur und Geschichte. Die Altstadt mit ihren engen Gassen, Basaren und Minaretten hat laut Reiseführer einen einzigartigen Charme. Und akzeptiert keine Kartenzahlung.








Mostar ist eine wunderschöne, sehr alte Stadt mit teilweise sehr alten Dingen wie die Moschee oder der alten Brücke. Es gibt zwei Basare Basare, die ebenso alt sind und viele alte Häuser. Auch das Straßenpflaster ist aus einer längst vergangenen Zeit. Die Stadt an sich ist wunderschön, jetzt kommt aber das „aber“. 

Ich fürchte, mit den vielen Geschäften hat man sie kaputt gemacht. Und zusätzlich noch mit den vielen Touristen, die hierher gekarrt werden. Man muss berücksichtigen, dass es ja mittlerweile Mitte Oktober ist, die Saison ist längst vorbei. Ich will nicht wissen, was hier im Sommer los ist. Ich musste willkürlich an Nessebar denken. Das ist ein kleines Dorf auf einer kleinen Halbinsel im schwarzen Meer in Bulgarien. Das ist ähnlich wie Mostar: wunderschön, aber Tourismus und Souvenirbuden (natürlich muss auch die lokale Bevölkerung irgendwie ernährt werden) haben es kaputtgemacht. Overtourism in seiner besten Form. Schade! Aber klar, ich bin Teil davon.


Samstag, 11. Oktober 2025

Samstag 11.10.2025 immer noch Sarajevo

Heute habe ich den Tag gemütlich angefangen. Es ist heute trocken, aber recht kühl. 9°, also kein T-Shirt Wetter. Ich bin erst einmal so ziemlich ohne Ziel durch die Stadt gelaufen. Das mache ich eigentlich ganz gerne, um die Atmosphäre aufzunehmen. 









Nachdem ich eine Weile gegangen bin, kam ich zu einem kleinen, netten Markt. Meine Aufmerksamkeit dabei erregten kleine, ich nenne es mal Früchte, die auf dünnen Kordeln aufgereiht waren. Eine freundliche Verkäuferin erklärte mir dann in brüchigen Englisch, das sei Okra. Ein Gewürz, dass man zu vielen Gerichten benutzt.



Dann bin ich natürlich in diesen Fleischmarkt gegangen mit den leckeren, getrockneten Fleischstücken und habe mir mal drei kleine Scheiben abschneiden lassen. Traumhaft! Sehr zart und sehr würzig. So kann der Tag beginnen. Wie auch gestern sind heute wieder viele Asiaten in der Stadt und eines haben sie gemeinsam: sie sind alle sehr aufgeregt.



Ich kann an einer Shopping Mall vorbei und sah, dass in der Eingangsschleuse eine kleine Katze saß. Da war eine Glastür die automatisch aufging, dann ein kleiner Raum, wo die Katze saß und dann eine weitere Glastür, wo es dann zur Rolltreppe ging. Ich dachte, ich gehe mal auf die Glastür zu, um sie zu öffnen, damit die Katze hinaus kann. 

Fehlanzeige, sie war freiwillig hier. 

Und zu Recht, hier war es doch etwas wärmer als draußen und wenn sie weiter reinginge, wäre da die gefährliche Rolltreppe oder vielleicht auch Menschen, die sie verjagen würden. Es war tatsächlich ein guter Platz. 





Später komme ich an einer sehr großen Skulptur vorbei, die ich gestern schon aus der Ferne gesehen hatte. Sie heißt Zvjezdani Put und steht hier, wie ich meine, einigermaßen fehl am Platz auf einem Platz für Skater.






Nach einiger Zeit erreichte ich das Nationalmuseum. Am Anfang des Rundgangs empfängt mich wie üblich die Urzeit, mit ersten Versuchen von Keramik, Stein und Metallwerkzeugen. Auch hier gibt es wieder sehr lange schriftliche Erklärungen, die etwas mühsam zu lesen sind. 







Aber so erfahre ich zu mindestens, dass circa 4000 vor Christi Geburt sich die Leute hier mit der Herstellung von Alkohol (Wein und Bier) und auch im Rahmen von Schamanismus mit der Herstellung von Opiaten aus Mohn befasst haben.



Sehr interessant ist auch ein Grab, in dem zwei Personen (wahrscheinlich ein Ehepaar) miteinander begraben liegen. Sie liegen in unterschiedlichen Richtungen. Der Mann hat offensichtlich den Kopf nach rechts oben die Frau den Kopf nach links unten. 

Erkennbar sind die Geschlechter an den Grabbeigaben. Datiert wird das Grab auf die Bronzezeit, in dieser Periode wurden solche Begräbnisse durchgeführt, aber auch Verbrennungen und Beisetzung in Urnen.

Die Urnen hier waren nicht aus Keramik, sondern sie wurden aus Stein gemeisselt, auch eine Besonderheit in dieser Gegend.


Was mir sehr gut gefallen hat, ist auf jeden Fall die Architektur des Gebäudes und die erstaunliche Großzügigkeit, mit der hier die einzelnen Vitrine aufgestellt sind.

In der nächsten Abteilung werden Steinmetzarbeiten und auch viele Grabsteine ausgestellt. Dankenswerterweise wurden die Inschriften übersetzt und das wiederum fand ich sehr spannend.






Das hier das wohl interessanteste Stück hier ist die Sarajevo Haggadah. Das ist ein reich illustriertes Manuskript für die jüdische Gemeinde. 1492 nach Sarajevo gebracht, es entstand aber Mitte des 14. Jahrhunderts in Spanien. 



Es gibt einen speziellen Raum, in dem das Buch aufbewahrt wird, aber der ist nur im Zusammenhang mit privaten Führungen zugänglich. Ich frage mich aber, warum ein Museum solche Exponate vor dem normalen Publikum versteckt.


Und noch eine kleine Bemerkung am Rande. Natürlich spreche ich kein kroatisch. Ich habe mir dieses Mal noch nicht mal die Mühe gemacht, so ein paar Basis-Worte wie „guten Tag“, „auf Wiedersehen“,  „ja / nein“, „danke“ oder so zu lernen, da ich ja auf dieser Reise durch mehrere Sprachräume komme und das war mir einfach zu aufwändig. Was bleibt? Entweder Deutsch (erstaunlich viele Leute hier können ein paar Worte Deutsch) oder Englisch. 


Mit Englisch kommt man hier sehr gut klar, weil manche Leute ein paar Brocken Englisch können, andere sprechen es sehr gut. Wenn ich aber nicht nachdenke, sondern einfach nur reagiere, spreche ich hier oft Spanisch. 

Ein „Gracias“ oder ein „por favor“ und ein „Buenos Dias“ gehen mir sehr leicht von den Lippen. Das war schon mit Daggi vor ein paar Wochen in Griechenland so. Ich fürchte, ich muss mich mehr konzentrieren. 

Sehr konsequent bin ich übrigens beim Bezahlen mit Karte: „con tarjeta, por favor“. 

Das sitzt sehr tief! 


In der Naturkundlichen Abteilung stoße ich schnell auf einen großen Hai. Der Beschreibung nach ist der Hai, nach dem diese Nachbildung erstellt wurde, 1954 in der Nähe von Senj in Kroatien gefangen worden. Interessant zu lesen. 






Da war ich früher mal in Urlaub! Ich war auch mal 40 / 50 km entfernt von Senj mit meinen Eltern an einem Campingplatz , und da war eine Bucht. Die war damals auch mit einem Hainetz abgeriegelt.


Der nach gebildete Hai wurde sehr spektakulär, am Bug eines versunkenen Schiffes dargestellt. Am Heck gab es dann auch noch das Gerippe eines Wals. Fantasie haben die hier!


Aber das ist es, was ich an diesen teilweise sehr alten Naturkundemuseen sehr mag. Vieles ist improvisiert und manches sieht auch einfach falsch aus, aber es regt durchaus die Fantasie an.


Am meisten begeistert bin ich aber doch von dem neoklassischen Gebäude mit seinen hohen Räumen (vom Erdgeschoss bis in den ersten Stock sind es 45 Stufen) und den als Fenstern ausgebildeten Decken im oberen Geschoss, dass viel Licht in die Räume lässt.






Es sind überwiegend alte, hölzerne Vitrinen, hinter denen die einzelnen Exponate ausgestellt werden. Von diesem Vitrinen stehen unzählige in der Abteilung für Insekten oder auch in der für Mineralien.

Ganz interessant war auch ein Teil des Museums, in dem das Leben während der Zeit, als die Türken hier waren, dargestellt wurde. Man lernt etwas über den Wohnstil, aber auch über Kleidung und Einrichtung der Räume. In einem Raum wird dargestellt, wie die Männer hier zu Gericht gesessen haben. In einem anderen Zimmer sieht man den Hausherr und seine reich geschmückte Braut sitzen.






Während die bosnischen Muslima ihre Haare nicht offen zeigten, sondern oft mit einem Hut bedeckten, waren die aus der Türkei kommenden Frauen dann deutlich stärker verhüllt.


Zum Schluss hab ich mir noch einen Kaffee gezogen und mich wenigstens mal einen Moment hingesetzt. Anstrengend, so ein Museumsbesuch und dieses Museum mit seinen insgesamt drei zugänglichen Gebäuden war ziemlich groß. Aber ich denke, ich habe einen ganz guten Einblick in das Land und in die Geschichte bekommen.



Auf dem Rückweg (die Füße tat mir jetzt wirklich weh) bin ich dann noch in einen foodcourt gegangen und habe mir da einen ziemlich gewaltigen Döner gegönnt. Das ist sonst nicht so meine Leibspeise, aber ich muss sagen, er war sehr lecker.


Für den Weg zurück in die Altstadt habe ich dann mal die Straßenbahn ausprobiert. Ich hatte gestern schon mal versucht in die Bahn hinein zu schauen, aber der Fahrer sitzt in einer geschlossenen Kabine, so dass ich davon ausging, dass man nicht bar bezahlen kann. 

Heute sah ich aber zufällig, wie jemand einstieg und durch ein kleines Fensterchen den Fahrpreis entrichtet. Also doch! Die Bahn fährt wirklich fast bis bei mir vor die Haustür, so konnte ich mir die 5 km zurück sparen. Mit umgerechnet 1,20 € Standardpreis für die Innenstadt ist die Bahn hier auch unschlagbar billig.

Nach einer kurzen Pause bin ich dann wieder zurück in die Stadt und wollte in einer Kunstausstellung. Die Ausstellung bewegt sich auch rund um den Krieg hier in Sarajevo und hätte mich interessiert, aber mit 17 € umgerechnet Eintrittspreis haben die mich dann doch etwas erschreckt. Einen Teil dieser Summe(2,50 €) habe ich dann lieber in einem netten Café investiert.








Leider habe ich ein Problem mit den Schuhen. Es sind Trekking-Schuhe, die ich mir eigentlich für meine letzte Reise gekauft hatte. Aber ich bekam sie erst zwei Wochen vor der Reise und habe schnell gemerkt, dass sie erst einlaufen muss. Das habe ich in der Zwischenzeit getan und habe sie dieses Mal mitgenommen, vor allem, weil sie wasserdicht sind und auch im Regen getragen werden können. 


Aber jetzt zeigt sich, dass sie nicht sehr angenehm zu tragen sind. Sie rollen nicht so weich ab, und selbst nach 5 oder 6 km merke ich, dass die Füße schmerzen. Es ist nicht schlimm, aber auch nicht angenehm. Ich habe noch andere Schuhe dabei, aber die sind wirklich nur für sehr schönes Wetter gedacht und werden üblicherweise ohne Socken getragen. Mal sehen, wie sich das entwickelt!

Sonntag 12.10.2025 Fahrt nach Mostar

9 Grad. Warm ist anders. Eigentlich fing der Tag sehr entspannt an. Mein Bus fährt um fünf vor 10 Uhr und ich habe viel Zeit, um zu duschen,...